Hundetraining und Verhaltensberatung - zu harmonischem Miteinander durch gegenseitiges Vertrauen

Dana war 2 Jahre alt, als ich sie übernommen habe. Bis heute habe ich nur wenige Hunde kennengelernt, die so selbstbewusst sind wie sie es war. Besonders anfangs hatten Dana und ich viele Schwierigkeiten miteinander, da ich damals gerade erst angefangen hatte, mich mit Hundeerziehung zu beschäftigen und Dana kein einfacher Hund war. Sie zeigte immer häufiger, insbesondere Hündinnen gegenüber, aggressives Verhalten - es kam regelmäßig zu Beißereien. Außerdem hatte sie so viel Energie, dass sie ununterbrochen gefordert werden wollte. Sie war ein Hund, den man heutzutage hyperaktiv nennen würde. In der Zeit, in der sie keine ungeteilte Aufmerksamkeit bekam, suchte sie sich Gegenstände, die sie dem Nächstbesten vor die Füße oder auf den Schoß legte - von Spielzeug über Leine bis zu dem kleinsten Papierschnipsel. Dana hatte zwar einen unbändigen Drang, verschiedenste Dinge zu apportieren und zurückzubringen, jedoch hatte sie nie gelernt, diese ordentlich abzugeben, so dass sie ununterbrochen hin- und hergerissen war zwischen dem Wunsch, die Sachen hergeben und sie gleichzeitig behalten zu wollen. Als Dana zu mir kam, beschloss ich, mir auf einem Hundeplatz Hilfe zu suchen. Durch konsequente Erziehung haben sich viele Schwierigkeiten gebessert, bald war es mir möglich, mit anderen Hunden gemeinsam spazieren zu gehen - die unangenehmen Zwischenfälle wurden immer seltener. Und doch gab es immer wieder Momente, in denen sich bei Dana ein Schalter umzulegen schien und sie einen Hund biss oder nach einem Ball schnappte, ohne Rücksicht auf meine Hand zu nehmen. Ich war immer wieder am Boden zerstört, wenn es zu solchen Ausnahmesituationen kam. Von verschiedensten Trainern bekam ich Tipps, die körperlichen Strafen bis zur rohen Gewalt zu steigern - mir missfiel das zutiefst und doch gab es Zeiten, in denen ich in meiner Verzweiflung einige dieser Tipps ausprobierte, jedoch ohne dass sich der gewünschte Erfolg einstellte.

Es gibt viele Hunde, bei denen man mit Druck (der für mich bereits bei einer harten Stimme beginnt) viel erreichen kann - Dana gehört nicht zu ihnen. Zum Glück - kann ich im Nachhinein sagen, sonst hätte ich wohl nie so ausgiebig nach Alternativen zu den herkömmlichen Trainingsmethoden gesucht. Ich bereue die Fehler, die ich bei Dana gemacht habe, und hoffe, dass möglichst viele HundehalterInnen von dem profitieren können, was ich durch diese einzigartige Hündin gelernt habe.

Dana und mir ist es gelungen, eine neue Beziehung zueinander aufzubauen, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt war und in der Druck, Ärger und Enttäuschung keinen Platz mehr hatten. Dana ist mit 9 Jahren unerwartet früh gestorben. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich so Vieles von dieser wundervollen Hündin lernen durfte und für die Richtung, die sie meinem Leben gegeben hat!